Montag, 22. November 2010

PEOPLE // BON HOMME

http://www.stylemag-online.net/2010/11/22/friend-of-style-bon-homme/




























Der Dandy mit Melone versteckt unter dieser den Kopf der Band Whomadewho und nennt sich solo Bon Homme – sein ernster Blick täuscht, die selbstetikettierte Schmeichelei können wir bestätigen. Wer daran zweifelt, war sicher nicht auf dem diesjährigen Berlin Festival, wo Tomas Høffding mit seinem Soloprojekt alleine auf (!) seinem DJ-Pult den Hangar 4 rockte und das nur mit Laptop, Synthies und seiner einzigartigen Falsettstimme. Und war sicher auch nicht auf unserer Party in der Bar Tausend. Und lese deshalb dies hier:
What do you do?
I am writing loooong e-mails with my band, Whomadewho. Having a band is like a marriage, sometimes it’s great, sometimes it’s really hard work. Solo artist = easy:)
Where are you from?
Roskilde. If you have been to the legendary Roskilde Festival, you will know the temporary Scaffold Bridge over the railroad with a house underneath it. That’s where I lived in my teenage years. Free tickets to Roskilde every year since I was 13, wo hoo!
Where do you go?
I am going to my studio to rehearse my live show.
Where do you like to be most?
In my studio or in my Swedish farmer’s house. Sometime all this urban living… clubs, airports, trendy clubs can get too much, and I flee to this old red wooden house in the middle of the woods, put on some ugly clothes and I walk the woods and repair the house and feel like a true lumberjack. Trying hard not to think about music.
What do you believe in?
We are nihilists, we believe in nothing.
What do you NOT believe in (any more)?
Mixing albums on a mixing desk. I think we are right now getting to the point where the software algorithms are getting as good as the analouge stuff. Or maybe it didn’t, and I’m just too dumb to make good mixes on a desk.
What do you love?
60s / 70s hippie songs.
What do you hate?
Nickelback.
What are you reading/listening to right now?

The ringing in my ears, the sound of my hungry belly.
www.yourrecommendedwebsite.com
One day when I get a world hit I am going to bring all this on the road in a big truck:
www.analoguesystems.co.uk/index2.htm
www.bon-homme.com/

DESIGN // LAUBWERK

http://www.stylemag-online.net/2010/11/22/dave-rittingers-mission-laubwerk/












































Dave Rittinger steht für seine Kreationen selbst Modell – guten Gewissens. Seine Zero-Footprint-Shirts sind aus gefallenem Laub und etwas Klebstoff. Das inspirierende Blattwerk zeigt die Naturverbundenheit des Künstlers aus Brooklyn, der zwischen Pinienwäldern in New Jersey aufwuchs.
Rittinger ist erst 26 und behandelt in seinen Werken die Symbiose von Mensch, Natur und bebauter Umgebung so sensibel, friedlich und ausdrucksstark, dass es beinahe missionarisch wirkt.
www.daverittinger.com

Dienstag, 9. November 2010

PEOPLE // HELENE HEGEMANN

http://www.stylemag-online.net/2010/11/09/friend-of-style-helene-hegemann/











































Zu ihrem 18. Geburtstag im Februar gab es im Tresor eine riesige, rosafarbene Torte in Form eines grinsenden Axolotls (der aus Kinderperspektive auch eine Krake hätte sein können). Die Hysterie ist etwas verhallt, nachdem Helene Hegemanns Debutroman 'Axolotl Roadkill' den Seziertisch der Presse-Autopsie verlassen durfte. Aber keine Entwarnung: 'Ich bin wild aufgewachsen, ich will wild bleiben' versprach sie damals in ihrem Artikel für Style and the Family Tunes – darauf zählen wir.
Was machst du?
Im Moment ausschließlich Out-of-Body-Experiences
Woher kommst du?
Das ist sehr kompliziert
Wohin gehst du?
Zurück in die Kleinkriminalität
Wo bist du am liebsten?
In einer meiner zahlreichen Immobilien auf Mauritius
Woran glaubst du?
An Coco
Woran glaubst du nicht (mehr)?
An das Gute im Menschen
Was liebst du (an deiner Arbeit)?
Die oben genannten Immobilien, meinen schwarzen Audi 8 Quattro mit heller Lederausstattung, den lapisblauen Porsche Boxster und die beiden Bentleys, und eigentlich auch alles andere, mein Beruf ist wirklich großartig, finanziell entsetzlich lukrativ und glücklicherweise auch überhaupt nicht abwechslungsreich!
Was hasst du (an deiner Arbeit)?
Absolut gar nichts.
Was liest/hörst du grade?
Die Biografie von Charles Vidor
Das extrem coole Lied „The Further Point“ von Spirogyra



Montag, 8. November 2010

FILM // FOOD, INC.



http://www.stylemag-online.net/2010/11/08/food-inc-was-essen-wir-wirklich/

























Das fälschliche Bild des Farmers in Amerika brennt sich mit beinahe jeder Lebensmittelverpackung in die Köpfe der Verbraucher – zu einem niedlichen Häuschen mit Spitzdach, auf einem grünen Hügel mit Bäumchen und glücklich lächelnder Kuh davor stilisiert. Auch wenn den meisten klar ist, dass Massentierhaltung anders aussieht. Aber 'die Firmen wollen nicht, dass wir wissen, was wir essen. Wollen nicht, dass die Bauern reden,' so die bedrohliche Einleitung in die Oskar nominierte Dokumentation 'Food, Inc.' von Regisseur Robert Kenner und den Journalisten Eric Schlosser und Michael Pollan. Die Anmutung eines Kriminalromans ist nicht zufällig, tatsächlich liegt die industrielle Lebensmittelproduktion in der Macht einiger weniger Firmen, die ihre 'Rohstoffzulieferer' (Bauern) unter strenger, detektivischer Kontrolle haben. Aus ehemals tausenden Schlachtereien in den USA der 1970er Jahre wurden 13 große. Man sieht riesige quadratische Felder um eine dampfende Fabrik angelegt, die schmutzigbraunen Rinder heben sich farblich nicht von dem Boden ab, auf dem sie weiden und verstört durcheinander laufen, man meint den visuellen Verwesungsgeruch wahrzunehmen. Ähnlich sieht es in der Geflügelproduktion aus. Nur eine Farmerin ließ das Kamerateam in ihren Hühnerstall. Das Gefühl, das hier etwas schief läuft ist größer als die Angst ihren Vertrag mit dem Großproduzenten Tyson zu verlieren (und so kommt es nach dem Dreh auch). Die in zu kurzer Lebenszeit viel zu schwer gemästeten Tiere können sich nicht aufrecht halten, nach einem Schritt plumpsen sie hin, liegen in ihrem eigenen Kot, viele werden zertrampelt. Annäherndes mag der Zuschauer erwartet haben. Zumindest der, der sich schon immer darüber wunderte, wie Fastfoodketten so günstige Mahlzeiten verkaufen können. Wie gefährlich billige Nahrung sein kann, zeigt der Fall des zweijährigen Kevin, der nach dem Verzehr eines Burgers an einer Infektion mit E.Coli-Bakterien starb. Auf den Spuren der Nahrungsmittelkette stellt Regisseur Kenner fest: 'Und immer lande ich auf einem Maisfeld in Iowa.' Von hier kommt das billige, genmanipulierte Futter für die Rinder, die eigentlich Grasfresser sind, vom Mais krank werden und wiederum Antibiotika gegen E.Coli bekommen – ein Kreislauf, dessen Rattenschwanz auf unserem Teller landet. Der Abspann durchbricht die lähmende Hilflosigkeit mit den Worten: 'Sie können über Veränderungen dieses Systems abstimmen. Drei mal am Tag.'