Freitag, 10. Dezember 2010

ART // ART BASEL + NADA ART FAIR MIAMI

http://www.stylemag-online.net/2010/12/10/highlights-art-basel-und-nada-art-fair-miami/








































































Nichts ist mehr, was es mal war, auch nicht die Art Basel unter den Palmen Miamis – aber wie sollte sie auch? Trotz einstimmiger Kritik am 'All American Mainstream' fanden wir viele Highlights unter den Werken der über 2000 Künstler auf der diesjährigen, neunten Kunstmesse an der Ostküste, die sich nicht dem amerikanischen, monetären Markt anzupassen schienen. Die neue Ruhe zwischen den Kojen lag am fast vollständigen Fehlen von Medienkunst, die sich ansonsten gerne durch nervöses Flackern oder Tönen ausbreitet. Die gläserne, interaktive Installation 'Reality Show' von Ivan Navarro war eine Ausnahme, die dem Besucher mit LED-Lichtern einen faszinierenden Schwebezustand vorgaukelte. Auch traumwelthaft wirkten figürliche Plastiken aus Styropor, Schaumstoff und Silikon in kontrastierenden Miami-Pastell-Tönen auf Schwarz von Folkert de Jong, die anmuten wie 'gebrochene Engel'. Eher alptraumhafte Assoziationen rief das verbrannte Spielzeug von Richard Kelley hervor. Die Dokumentation 'Breathing in/Breathing out' der Performance-Künstlerin Marina Abramovic (zusammen mit Ulay), bei der die Personen ihre Atemzüge und so Sauerstoff gegen immer mehr Kohlendioxid austauschen, bis fast zur Besinnungslosigkeit, bildet eine der beeindruckendsten Werke. Die feinfühligen Fotografien von Laurel Nakadate, bei denen man die Raumtemperatur zu spüren meint, gehören zum engsten Kreis der Kunst, mit der man am liebsten die eigene Wand schmücken möchte. Sergey Bratkov ironisiert amerikanische Kultur mit rauchenden Jungs in Mickey-Mouse-Sweatern dagegen schnörkellos und scharf gezeichnet. Im Gegensatz zur basteligen Atmosphäre im letzten Jahr, wirkte der kleinere Nebenschauplatz, die Nada Art Fair, erwachsener. Die Kollagen, Zeichnungen und Gemälde von Mercedes Heinwein, Brody Condon, Matthias Dornfeld und Michelle Jezierski spiegelten psychedelische Trips, surreale Landschaften und David-Lynch-Ästhetik. Fazit: Vielen Dank für den Tauchgang in eine Traumwelt, Art Basel Miami!
Bildcredit>Niki Pauls

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