Mittwoch, 4. November 2009

MUSIC // THE DEAD WEATHER LIVE

http://www.stylemag-online.net/2009/11/04/the-dead-weather/






























Passend zur Witterung in Berlin spielten Montag Abend The Dead Weather im Astra, das merkliche Schwierigkeiten mit dem Ansturm hatte. Nach einer gefühlten halben Stunde Geschubse vor der Theke, ging das Gedrängel mit Bier in der Hand im Saal weiter. Spielte in dieser Zeit eine Vorband? Zu spät. Die neue Supergroup formiert eine begnadet düstere Allianz aus altbekannten Professionals: Alison Mosshart von The Kills (Gesang und Gitarre) und Jack White von den White Stripes (Gesang und Schlagzeug), Jack Lawrence von den Raconteurs am Bass und Dean Fertita von Queens Of The Stone Age an Gitarre und Keyboard präsentierten ihr Debut 'Horehound' – ein dreckig-diabolisches Blues-Rock-Gemisch mit melancholischen, lauten Gitarrenriffs, übersteuerten Vocodern und Rückkoppelungen, dem man die Wurzeln in Nashville Tennessee anzuhören scheint. Katzenartig, wie ein bedrohliches Tier im Käfig, schlich Alison Mosshart am Bühnenrand auf und ab, blickte dem hypnotisierten Publikum tief in die Augen, um anschließend kräftig zu randalieren. In einem T-shirt-Fetzen, ihren goldenen Dior-Stiefeln (von denen sie angeblich fünf Paar besitzt) und mit einer rechteckigen Gitarre bestückt, rastete sie vom ersten Moment an richtig aus, warf sich vor und zurück, flüsterte, schrie und fauchte 'Treat me like your Mother', 'Once I had a Pony, her name was Lucifer' oder 'I built a House for your Bones'. Nachdem ich freundlich zurechtgewiesen wurde: 'Überraschenderweise is hier Rachverbot, machste die jetz aus, ja?', fing Mosshart gerade an, ihre Schachtel leer zu Rauchen. Zwischendurch noch ein Schluck aus dem Weinglas, und das dann auf die Bühne oder abfällig auf die ankommenden Crowdsurfer gerotzt. Das Publikum feierte die rotzige Attitüde frenetisch und hechelte nach mehr. Es war zu erwarten, dass sich Alison Mosshart nicht nur von The Kills verbrauchen lässt, im Duett mit White zieht dieser aber gegen Jamie Hince den Kürzeren. Sichtlich berauscht und verausgabt verließ die Band das begeisterte Publikum nach einer Zugabe.
www.thedeadweather.com

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