Freitag, 28. Januar 2011

FILM // MOON

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Sam Bell ist ganz allein, auf dem Mond. Er überwacht den Abbau von Helium-3, dem wahrscheinlich einzigen Rohstoff, der die Erde aus der Energiekrise retten kann. Abgestumpft und fast mechanisch erledigt er seine täglichen Aufgaben, geistig schon fast wieder auf der Erde, zu der er in zwei Wochen zurückdarf. Dann läuft sein Dreijahresvertrag mit der Firma Lunar Industries aus. Das fantastische Regiedebut von David Bowies Sohn Duncan Jones spielt in nicht allzu ferner Zukunft, auf einer hypermodernen Raumstation, die einzig vom Astronauten Sam Bell (Sam Rockwell) bewohnt und gesteuert wird. Er ist einsam, lenkt sich mit minutiösem Modellbau ab und pflegt liebevoll gezüchtete Pflanzen, denen er Namen gibt. Die einzige Bezugsperson ist Gerty, ein Roboter (mit der Synchronstimme von Kevin Spacey), der sich um Sam kümmert, ihm die Haare schneidet, Essen macht. Ungeduldig und erschöpft wartet Sam auf seine Ablösung. Bei einer routinierten Fahrt zur Bohrstation verliert Sam im Heliumregen die Kontrolle über sein Fahrzeug und kollidiert mit einem Krater. Er erwacht im Krankenbett auf der Raumstation. Aber wie ist er dahin gekommen? Als er zur Unfallstelle fährt, findet er im Wrack des Fahrzeugs sich selbst. 'Sag mir wer zur Hölle das ist!' schreit er seinen mechanischen Freund an, 'Vielleicht bildest du dir Dinge ein, Sam?' lautet Gertys ausweichende Antwort. Nun existieren zwei Sams, die, sich zunächst gegenüber misstrauisch, bald gemeinsam versuchen herauszufinden, was und vor allem wo das Geheimnis der Raumstation und ihrer doppelten Existenz ist. Alle grausamen Befürchtungen bestätigen sich schließlich, als sie ein Versteck für weitere Sams finden. Duncan Jones gelingt ein klassischer Science-Fiction-Film, offensichtlich inspiriert durch Werke von Stanley Kubrick und Ridley Scott, der zwar in einem futuristischen Umfeld spielt, aber von realen Menschen handelt. In die detailreiche Alltagsschilderung baut sich mit den seltsamen Vorkommnissen stetig Spannung auf, während Sam Rockwell seine Qualität als Mann im Mond und alleiniger Unterhalter in einer Doppelrolle beweist. Die unterschiedlichen seelischen und körperlichen Zustände, von routinierter Gelassenheit bis zur blutrotzenden Verzweiflung um die Aufklärung seiner Klonung, spielt Rockwell fesselnd und beeindruckend. Ein futuristisches Kammerspiel, das ein grausames Zukunftsszenario entwirft und bewegende Stimmungsbilder der Einsamkeit, Isoliertheit und Verlorenheit zeichnet.

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