Mittwoch, 30. September 2009

FASHION // GARETH PUGH IN PARIS

http://www.stylemag-online.net/2009/09/30/gareth-pugh-in-paris/

























Zickzackig und scharfkantig, aber so gar nicht theatralisch fällt der aktuelle Entwurf von Gareth Pugh aus. Während wir die Runway-Modelle des britischen Designers einem ausgelebten Alptraum zu verdanken haben, reduziert sich die Essenz seiner Gothic-Attitüde nun auf grafische Schnittmengen-Sterne in Schwarzweiß. Zusammen mit dem Pariser Conceptstore Colette hat das AnOther Magazine eine limitierte Kollektion, unter anderem für Apple-Produkte, entwickelt und diese von einer handverlesenen Gruppe Designern gestalten lassen. Man könnte sagen, dass es sich bei dem 13” MacBook Sleeve und dem iPhone Case um die bisher tragbarsten Accessoires des Designers handelt, die er nichtsdestotrotz ganz im Sinne seiner eigenen Empfindlichkeit gestaltet hat, dem 'Struggle between Lightness and Darkness'.
www.colette.fr

Samstag, 26. September 2009

PEOPLE // NORMAN PALM

http://www.stylemag-online.net/2009/10/26/friend-of-style-norman-palm/



























'I am just not that kind of guy, who’s quitting sense and getting high—I’m not that cool.' Uneitel, ehrlich oder subtil ironisch klingen die 'Songs' auf Norman Palms gleichnamigem Debutalbum. Nachdem diverse Singleauskoppelungen ihren Weg bereits auf Blogs und Spex-CDs fanden und Norman sich europaweit live verausgabte, war es nun endlich Zeit, die zuckersüß melodischen und charmanten Geschichten und Liebeslieder, wie z.B. 'Could I’ve Been Wrong', auf Hardware zu pressen. Doch es wäre nicht Norman Palm, wenn sich der liebevolle Soundtrack aus seinem Leben in einer schnöden Plastikhülle verstecken würde – eingebettet in ein kunstvoll gestaltetes Booklet mit Zeichnungen und Fotografien, war die erste Auflage sofort vergriffen.
Was machst du? 
Musik und Design
Woher kommst du? 
Aus Norddeutschland
Wohin gehst du? 
Weiß ich noch nicht, vielleicht nach Amerika
Wo bist du am liebsten? 
Bei meiner Freundin und auf Reisen
Woran glaubst du? 
It’s not easy to be easy
Woran glaubst du nicht (mehr)? 
An das, was die anderen sagen. Jedenfalls nicht mehr so sehr
Was liebst du (an deiner Arbeit)? 
Die große Selbstbestimmung.
Was hasst du (an deiner Arbeit)?
Sich selber antreiben zu müssen. Natürlich eine unvermeidbare Nebenwirkung der Selbstbestimmung
Was liest/hörst du gerade? 
Hören: Bruce Springsteen: 'Born to run'
Lesen: Roberto Saviano: 'Gomorrha'
www.empfehlung.de(ine)? 
www.normanpalm.com
www.fertigdesign.com

Dienstag, 22. September 2009

MUSIC // PEARL JAM

http://www.stylemag-online.net/2009/09/22/pearl-jam-backspacer/



























Als Fan der allerersten Stunde und in dem festen Glauben, in Eddie Vedder 1991 einen Seelenverwandten gefunden zu haben, versteht es sich von selbst, hohe Erwartungen an das neunte Studioalbum zu haben. Früher zischte es neiderfüllt: 'Zufall', dass ausgerechnet Pearl Jam (neben Nirvana) den Grunge aus Seattle transportierten, so viele ähnliche Bands gab es in den 1990er Jahren. Heute sind sie die einzige Grunge-Band aus Seattle, die immer noch da ist – klingt nicht nach Zufall. Der Titel des neuen Albums 'Backspacer' (Rücktaste) deutet einen Schritt in die richtige Richtung an. Gab es doch in der Vergangenheit die typischen Mainstream-Alben und solche, die nur dem harten Kern der Anhängerschaft und nerdigen Musikkritikern gefielen, bei allen anderen aber eher Verständnislosigkeit hervorriefen. Letztere waren selten, seit 'Ten', 'Vs.' und 'Vitalogy'. Auch 'No Code' gehörte dazu, war aber so experimentell, das es kaum jemand kennt. Kein Wunder, produzierten Pearl Jam aus Panik vor eben diesem Mainstream-Etikett seit dem mehrfach preisgekrönten 'Jeremy' keine Videos mehr. Auch die künstliche Undergroundigkeit brachte nicht den großen Erfolg, das Comeback soll jetzt mit 'Backspacer', kurz vor einem geplanten Band-Film und dem 20-jährigen Bandbestehen eingeleitet werden. Und dieses Mal scheinen endlich auch wieder die Kritiker überzeugt zu sein – aber wovon nur? Mit nur 36 Minuten Gesamtlänge, einem Spannungsbogen mittels wohl dosierter, orchestraler Üppigkeit und einem Happy End aus bewusster Leichtigkeit, gelingt eine hübsche kleine Kurzgeschichte. Aggressive, experimentelle und melancholische Momente fehlen. Und 'yeah, yeah, yeah, yeah' muss man wirklich nicht mehr in Refrains von Single-Auskoppelungen hören, da hat das Wörterbuch als Eddie Vedders angebliche Inspirationsquelle versagt. Einzig die ruhige Ballade 'Just Breathe' und Vedders unvergleichlich samtige Stimme, die auch aus vollem Halse geschrien klingt wie Honig auf Toastbrot, versöhnen nach dem ersten Eindruck.
www.pearljam.com
www.myspace.com/tenclub

Freitag, 18. September 2009

DESIGN // WHITE OBJECTS BY MMM

http://www.stylemag-online.net/2009/09/18/„white-objects“-by-mmm/

























Weiß. Die lichte, pure und unbunteste (Nicht-)Farbe impliziert Freiraum, Spielraum, Interpretations- und Projektionsfläche. Zu kaum einem anderen Label passt sie besser als zu Maison Martin Margiela. Deshalb heißen die neuen Interieurobjekte der Line 13 'white objects'. Denn unprätentiös und uneitel ziert die Kleidungsstücke das schlichte weiße Rechteck mit den vier Stichen und dem weißen Faden, statt eines blasierten Schriftzuges. Beim Einzug in neue Atelierräume wurde das vorhandene Mobiliar nicht ausgemistet, sondern mit grobem Pinselstrich weiß getüncht. Nicht nur die Farbwahl bestimmt also die Ästhetik, auch die Spuren von Benutzung und Vergänglichkeit finden sich in den 'white objects' wieder: Lampenfüße aus gebrauchten Wein- und Likörflaschen, ein klassischer Federhalter, handgemachte, russische Matrjoschkas in Weiß und ein baumwollener Kalender sind ab Oktober in Maison Martin Margiela-Stores und ausgewählten Modeläden weltweit erhältlich. Der nunmehr fehlende Inkognito-Bonus des ehemaligen Designers weicht einer humoristischen Note und erinnert doch an einen anonymen Mythos: 'White means the strength of fragility and the fragility of the passage of time.' (MMM 2008)