Dienstag, 4. August 2009

ART // ICELANDIC ART TODAY

http://www.stylemag-online.net/2009/08/04/icelandic-art-today/










































Im Gegensatz zu anderer nordischer Kunst, wirkt die Kunstszene auf Island vergleichsweise experimenteller und spielerischer. Kein Wunder, in der Isolation auf einer Vulkaninsel im Nordatlantik, nahezu unabhängig von der westlichen Kultur, kann man sich freier und ungestörter austoben. Der Bildband 'Icelandic Art Today' präsentiert die weniger soziologischen aber nicht minder tiefgründigen Werke von 50 isländischen Künstlern, die nach 1950 geboren wurden. Die meisten sind in Europa und den USA bekannt, wie zum Beispiel Björk oder Ragnar Kjartansson, der Island in diesem Jahr auf der Biennale in Venedig präsentiert und uns in unserem aktuellen Heft ein Interview gab. Andere Künstler wiederum verhalten sich so sehr verbunden mit der heimischen Insel, dass sie scheinbar bisher keinen Drang nach außen verspürten und spannende Entdeckungen liefern. Von konzeptuellen Werken und Minimal Art in den 1960er und 1970er Jahren, über postmoderne Linien der 1980er Jahre bis zu zeitgenössischer Kunst, werden eindrucksvolle Werke und ihre Schöpfer auf 340 großformatigen Seiten in Bild und Text vorgestellt.Welchen Stellenwert die Kunst in Island derzeit einnimmt, zeigt sich auf den leergefegten Straßen Reykjaviks. Auf der Laugavegur stehen mehr Geschäfte leer, als sich aktive befinden. Der unerwartete Platzzuwachs bietet vielseitigen Raum für kreative Ideen. So finden sich Ateliers, Installationen und Ausstellungen in den ehemaligen Boutiquen, die der surrealen Tristesse trotzen. Wie es sich sonst auf der Insel verhält, nach dem großen Crash, und wie die Entwicklung weiter gehen könnte, kann man ab Ende August in der Septemberausgabe von Style and the Family Tunes nachlesen. Unser Autor Christopher Peterka begab sich auf Spurensuche nach Reykjavik.
Christian Schoen und Halldor Björn, 'Icelandic Art Today', www.hatjecantz.de
Bild>Life-size Hair Sculpture: Hrafnhildur Arnardottir: Björk Medulla (profile), 2004